Zusammenfassung
Zur Genetik von Schmerzerkrankungen hat es in den letzten Jahren beträchtliche Fortschritte
gegeben. Diese betreffen zum einen monogenetische Erkrankungen, die mit einer Schmerzerkrankung
oder mit stark verminderter bis fehlender Schmerzempfindung einhergehen. Mutationen
sind in den Genen für spannungsabhängige Natriumkanäle und in der Familie der Transient
Receptor Potienzial Vanilloid (TRP) Rezeptoren entdeckt worden. Auf der anderen Seite
gibt es Mutationen oder Gen-Polymorphismen, die im Zusammenspiel mit anderen Faktoren
die Schmerzempfindlichkeit beeinflussen, hierzu gehören Polymorphismen in Enzymen,
die die Funktion endogener Opioide beeinflussen. Genomweite Assoziationsstudien (GWAS)
haben dazu beigetragen, neue Gene in Assoziation mit Schmerzphänotypen zu finden,
deren Funktion zum Teil noch nicht bekannt ist.
Abstract
Considerable progress has been made in recent years in our understanding of the genetics
of pain disorders. On the one hand, there are monogenic diseases that are associated
with a pain disorder, or with greatly reduced or lack of pain sensation. Relevant
mutations have been discovered in the genes for voltage-dependent sodium channels
and in genes for transient receptor potential vanilloid (TRP) receptors. On the other
hand, there are mutations or gene polymorphisms that, in interaction with other factors,
affect pain sensitivity. These include polymorphisms that influence the function of
endogenous opioids. Genome-wide association studies (GWAS) have helped to detect new
genes in association with pain phenotypes, whose function is not yet fully known.
Schlüsselwörter
Gene - Schmerz - Natriumkanäle
Key words
genetics - pain - sodium channels